Die Fifa ist quasi die Mutter der Vetternwirtschaft, sagt Büchel

veröffentlicht am Donnerstag, 01.10.2015

Deutsch Welle


www.dw.com/de/millionenauftr%C3%A4ge-f%C3%BCr-blatter-neffen/a-18752628

FIFA

Millionenaufträge für Blatter-Neffen?

Die FIFA hat für die WM in Russland und Katar offenbar millionenschwere Rechte ohne Bieterverfahren vergeben. Laut einer FIFA-Insiderin besteht der Verdacht der Begünstigung.

Philippe Blatter

Philippe Blatter

Die FIFA hat laut dem Schweizer TV-Magazin "Rundschau" millionenschwere Rechte für WM-VIP-Ticket-Arrangements für die Fußball-Weltmeisterschaften in Russland und Katar ohne ordentliches Bieterverfahren vergeben.

Im Bericht des SRF wird erläutert, dass der Weltfussballverband 2011 die Vermarktungsrechte im VIP-Segment für WM-Ticket-Arrangements an die Firma Match Hospitality in Zürich vergeben habe. Mitprofitiert haben soll dabei Infront, das von Philippe Blatter, Neffe des FIFA-Chefs Sepp Blatter, geleitet wird. Der Sportvermarkter Infront ist mit fünf Prozent an Match Hospitality beteiligt.

"Die FIFA ist quasi die Mutter der Vetternwirtschaft"

Anti-Korruptionsexpertin Alexandra Wrage sieht das Vorgehen kritisch: "Man kann Bevorteilungen und Vetternwirtschaft nur begegnen, wenn man einen rigorosen, transparenten Bieterprozess hat. Und wenn das nicht der Fall ist, befeuert das den Verdacht, dass es um Begünstigung geht."

Roland Büchel, Nationalrat in der Schweiz sagte dem SRF: "Die FIFA ist quasi die Mutter der Vetternwirtschaft."

Infront weist die Vorwürfe der Vetternwirtschaft zurück. "Philippe Blatter ist weder direkt in die Verhandlungen der entsprechenden Verträge noch in das operative Fifa-Geschäft involviert", so Infront-Pressechef Jörg Polzer. Die FIFA wollte sich bisher nicht zu den Geschehnissen äußern.

cm/asz (srf/ARD)

Alle Aktuellbeiträge