Neujahrsbegrüssung SVP Rheintal: Büchel präsentiert SVP-Maskottchen Willy in Altstätten

veröffentlicht am Samstag, 10.01.2015

Der Rheintaler, Rheintalische Volkszeitung


Willy, die SVP und der Wein

 

Gert Bruderer 

Die SVP Rheintal hat sich an ihrer Neujahrsbegrüssung mit Wein beschäftigt. Was es dem Berichterstatter unmöglich macht, nicht abzuschweifen. Doch es gibt in diesem Text auch eine Prise Politik, dank Roland Büchel und dank Willy.

ALTSTÄTTEN. Man darf über SVP-Veranstaltungen ja nicht ironisch und auch nicht jenseits strikter Sachlichkeit berichten. (Das haben einzelne Beschwerden in den letzten Jahren immer wieder klar gemacht, allerdings hat kaum einmal ein Politiker reklamiert.) Aber die SVP und der Wein, das ist nun mal eine Kombination, die seit Weihnachten unweigerlich (und bestimmt nur vorübergehend) halt auch an Unerfreuliches denken lässt. Genauso wie Wein und Grüne. (Hätten doch der Zuger SVP-Kantonalpräsident Markus Hürlimann und die Grüne Kantonsrätin Jolanda Spiess-Hegglin bloss die Finger vom Wein – und v

Wasser und Wein

Man muss aber nicht an Zug denken, um angesichts der Kombination von SVP und Wein selbst stocknüchtern in einen wahren Assoziationsrausch zu geraten. Wie keine andere Partei lebt die SVP mit dem von der politischen Konkurrenz gerne erhobenen Vorwurf, sie predige Wasser und trinke Wein. Derweil SVP-Politiker es hervorragend verstehen, der Regierung mit flammender Leidenschaft vorzuwerfen, sie versäume es immer wieder, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken.

 

Tradition, Heimat, Handwerk

Wie reiner Wein aussieht und wo er durchfliesst, bis sich mit ihm auf ein gutes neues Jahr anstossen lässt, das konnten die rund 50 SVP-Mitglieder, die an der Neujahrsbegrüssung teilnahmen, als Gäste der Altstätter Firma Haubensak erfahren. Ralf Custer, der die SVP Rheintal vor wenigen Jahren schon einmal bewirtete (damals als Angestellter der Balgacher Firma Nüesch Weine), sprach gestern von «Tradition, Heimat, Handwerk»– und somit seinen Gästen aus dem Herzen, obschon Custer sich nicht politisch äusserte, sondern lediglich über den Wein.

Für das einzustehen, was aus unserem Boden wachse, sei etwas vom Schönsten. Damit anzustossen, war dann aber fast noch schöner. Dies tat man, nachdem Werner Heule, der Vizepräsident der Kreispartei, allen ein «gutes, erfolgreiches Jahr mit viel Gesundheit» gewünscht hatte. (Präsident Harry Büchel konnte aus geschäftlichen Gründen nicht dabei sein.)

Gekommen war wie immer der Oberrieter Nationalrat Roland Rino Büchel. Er stand noch ganz unter dem Eindruck der SVP-Tagung in Bad Horn, wo gestern u.a. Bundesrat Ueli Maurer referierte – und zwar «hervorragend», schwärmte Büchel. Zur Neujahrsbegrüssung hatte er ein Double mitgebracht, nicht sein eigenes, sondern jenes von Willy. Das ist der Berner Sennenhund der SVP, seit Mitte Oktober der «Inbegriff für den Wahlslogan 'Frei bleiben'». («Frei bleiben, wie Wilhelm Tell es vorgelebt hat», laut SVP-Homepage).

Für die Freiheit der Schweiz hätten wir einzustehen, für einen liberalen Staat, der den Bürgern nicht vorschreibe, was sie zu tun haben, sagte Büchel und sprach sich für einen bürgerlichen Zusammenschluss aus, obschon er ausserhalb der eigenen Partei nur bei Teilen der FDP Bürgerlichkeit ortet.

Büchels Willy-Double (eine Leihgabe nota bene) ist zwar made in Germany, was aber, scherzte Büchel, besser sei als made in China, wie es auf Original-Willy heisst.

Die Worte Büchels waren selbstverständlich made in Switzerland. – Wie der Rheintaler Wein, der den SVP-Mitgliedern beim geselligen Beisammensein somit nur gut tun konnte.

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