Büchel-Laudatio für Autorin Edith Beerli
veröffentlicht am Sonntag, 30.11.2014
Der Rheintaler, Rheintalische Volkszeitung
OBERRIET. Rechtzeitig vor Weihnachten stellte Edith Beerli in Oberriet ihr neues Buch «Vier Namen – verwurzelt in einem Leben» vor, in dem sie über ihr Leben voller Schicksalsschläge berichtet.
GERHARD HUBER
Überraschend viele Besucherinnen und Besucher waren gekommen an diesem herbstlichen Samstagnachmittag. Im vollbesetzten Saal des Oberrieter Pfarrheims erzählte Edith Beerli aus ihrem zweiten Buch nach den vor einigen Jahren erschienenen «Spitzbubengeschichten».
Sie erzählte aus ihrem wechselhaften Leben, davon, dass sie als uneheliches Kind bei Pflegeeltern in Oberriet aufgewachsen war, «verschaffate Lüt», die für sie zu Vater und Mutter geworden waren. Und von den Besuchen der leiblichen Mutter, die sie trotz der mitgebrachten Geschenke doch eher nur verwirrten, denn schliesslich hatte sie ja schon eine Mutter. Edith Beerli berichtete vom Glück und dem raschen Verlust ihres ersten Mannes. Dem Wiederaufstehen nach Schicksalsschlägen und der Schönheit des Lebens.
Die dazu passenden Buchpassagen wurden jeweils von Maria Zäch aus dem präsentierten Buch «Vier Namen – verwurzelt in einem Leben» vorgelesen. Geschichten über die erste Hochzeitsreise nach Wien und dem glückstrunkenen Besuch in einem Heurigen.
Grüne Mamba in Afrika
Oder von der Begegnung mit einer Grünen Mamba im Herzen Afrikas. Dabei durfte man auch erfahren, dass das Herz von Edith Beerli immer für Afrika geschlagen hat. Deshalb steht ihre jährliche Weihnachtsdekoration, die dieses Jahr ab dem 1. Dezember ein letztes Mal zu besichtigen sein wird, heuer unter dem Motto «Weihnachten in Afrika».
Vier Namen – ein Mensch
Berührend sind die Schilderung ihrer Suche nach ihren Wurzeln, die Begegnung mit ihrer Mutter nach Jahren des verlorenen Kontaktes. Berührend auch, wie Edith Beerli mit der Frage umgeht, wie ein Mensch, der im Laufe des Lebens vier verschiedene Nachnamen hatte, zu seiner Identität findet: In einer starken, klaren, einfachen Sprache, in kurzen prägnanten Sätzen, die dem Buch einen ganz eigenen Rhythmus geben und den Leser daran hindern, diese Autobiographie vorzeitig aus der Hand zu legen.
Nachdenken und reflektieren
Wie Gemeinderat Beni Heeb und Nationalrat Roland Rino Büchel in ihren erfrischenden Begrüssungsreden treffend ausführten, sind die Bücher von Edith Beerli «Sonntagsbücher» – Bücher, die man nicht schnell konsumiert, sondern immer wieder zur Hand nimmt, um nachzulesen, nachzudenken und zu reflektieren.
Büchel ergänzte: "Diese Bücher sind ein Gefühl von Heimat, ideal, um auch im Fernsein immer einen Kontakt zu den eigenen Wurzeln, dem Ort, wo man sich daheim fühlt, zu haben."