Burkhalter als Vermittler - Freude herrscht! Etwas gar früh? Fragt Büchel

veröffentlicht am Donnerstag, 08.05.2014 10.00 Uhr

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Politiker jubeln über Burkhalters Auftritt bei Putin

«Freude herrscht!»

Bundesrat Didier Burkhalter erzielt einen Durchbruch in Moskau: Wladimir Putin pfeift seine Truppen zurück.

Dieses Lächeln ist kein diplomatischer Kniff. Es ist echt. Stolz und erleichtert trat Bundesrat Didier Burkhalter (54) gestern Nachmittag im Moskauer Kreml vor die Presse. An seiner Seite: Wladimir Putin (61).

Monatelang hat der russische Autokrat die Welt in der Ukraine-Krise auf Trab gehalten. Doch nun hat Burkhalter ihm dicke Zugeständnisse abgerungen: Putin pfeift seine Truppen zurück. Putin nimmt das Angebot für eine Ukraine-Diskussion am runden Tisch an. Und Putin fordert die ukrainischen Separatisten auf, ihre Volksabstimmung über die Unabhängigkeit zu vertagen. Burkhalter verschafft den Konfliktparteien eine Atempause. Endlich.

Wie bedeutend das Ergebnis der OSZE-Delegation ist, zeigen die Reaktionen von Experten. «Das ist mehr, als wir erwarten durften», sagt etwa Politologie-Professor Laurent Goetschel. «Die Schweiz wird für ihre friedenspolitischen ­Bemühungen belohnt.»

Im Bundeshaus löst Burkhalters Auftritt teilweise fre­netischen Jubel aus. «Freude herrscht!», ruft Parteikollegin Doris Fiala. Auch GLP-Chef und Ukraine-Kenner Martin Bäumle ist beeindruckt: «Ein grosser Erfolg für den Aussenminister und sein Team.» Lob auch von links: Burkhalter mache eine gute Figur, sagt SP-Politikerin Jacqueline Fehr.

Einzig SVP-Vertreter Roland Büchel will Putins vollmundigen Versprechen nicht trauen: «Schauen wir erst einmal, was wirklich passiert. Bei Politikern muss man immer darauf schauen, was sie machen. Und nicht, was sie sagen.»

Was Putins Worte gestern vor Ort bewirkten? Die Separatisten prüfen, ihr Referendum zu verschieben. Die Nato teilt mit, die russischen Truppen seien noch nicht abgezogen.

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