Die Familieninitiative wirkt gegen die Diskriminierung des traditionellen Familienmodells

veröffentlicht am Mittwoch, 20.11.2013

Rheintaler Bote


Rheintaler Bote: Bumerang für Familien 

«Gegen die Diskriminierung»

Bei Annahme der SVP-Familieninitiative rechnen die Kantone mit Mindereinnahmen von einer Milliarde Franken. Ist dies für den Kanton St. Gallen verkraftbar?

Roland Rino Büchel aus Oberriet, Nationalrat: Jeder Kanton entscheidet auch künftig selbstständig über die Höhe der Abzüge. Wenn unser Kanton diese bei der Fremdbetreuung so belässt wie heute, dann nimmt er maximal 27 Millionen weniger ein. Das sind Promille des Gesamtbudgets. Selbstverständlich wäre das verkraftbar.

Wie wirkt sich dies auf die Region Rheintal aus?

Auch bei uns wird bei einem «Ja» eine stossende Ungerechtigkeit beseitigt. Und Menschen, die sich für eine private Lösung bei der Kinderbetreuung entscheiden, werden künftig nicht mehr diskriminiert.

Geht es in erster Linie der SVP-Familieninitiative nicht um die Abschaffung der Abzüge für die Fremdbetreuung?

Auf keinen Fall. Aber Selbst- und Fremdbetreuung werden steuerlich wieder gleichgestellt. Darum geht es, das steht klipp und klar so im Abstimmungstext.

Wird die SVP-Familieninitiative dazu führen, dass weniger Frauen erwerbstätig bleiben?

Warum auch? Neben den traditionellen Familien werden vor allem berufstätige Eltern, welche private Lösungen für die Kinderbetreuung suchen, von der Initiative profitieren. Sie können dank der Initiative neu Steuerabzüge machen.

Ist die SVP-Familieninitiative nicht ein weiteres Steinchen, das die Leistungsbereitschaft Zweiverdienender-Paare verkleinert?

Ich sehe nicht einen einzigen Grund, der dazu führen würde.

Gegner sagen, dass die SVP-Initiative nur die Reichen unterstütze. Wie lautet Ihre Meinung dazu?

Dieses Argument stammt aus dem Reich der Fabeln. Fakt ist: Der Abzug ist für alle gleich hoch. Das schenkt bei tieferen Einkommen im Verhältnis mehr ein als bei hohen. Die Initiative ist so gut, dass ich sie auch unterstützen würde, wenn eine andere Partei die Idee dafür gehabt hätte.

Wie denken Sie wird die Abstimmung am 24. November ausfallen?

Ich hoffe auf ein Ja. Wer für die Vielfalt und die Wahlfreiheit der Familienmodelle ist, wird ja sagen.

Vielen Dank für das Gespräch! lb

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