Vorstoss Büchel: Der Fünfer ist unsere teuerste Münze

veröffentlicht am Mittwoch, 12.06.2013

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Diese Artikel behandeln ein rationales Thema rational. Ich gebe gerne zu, dass ich die Emotionalität des Themas unterschätzt hatte, als ich meinen Vorstoss zur Ausserkurssetzung des "Fünferlis" einreichte:

 

So viel kostet unser Geld wirklich

von Sabina Sturzenegger - Für die Herstellung eines Fünfräpplers muss der Bund etwas mehr als vier Rappen aufwerfen. Wie viel die anderen Schweizer Geldstücke tatsächlich Wert sind, zeigen neue Zahlen.


Er ist 1,8 Gramm schwer, hat einen Durchmesser von 17.15 Millimeter und ist 1,25 Millimeter dick: der Fünfräppler. Der St. Galler SVP-Nationrat Roland Büchel wollte dem Kupfermünzlein den Kampf ansagen und es abschaffen. Der Bundesrat lehnte diese Idee ab.

Dennoch wollte der Rheintaler Politiker wissen, wie viel die Produktion der Schweizer Münzen und Banknoten kostet. Der Bundesrat hat die Herstellungskosten für die Schweizer Umlaufmünzen sowie für Banknoten nun offengelegt (siehe Tabelle). Demnach gibt es im Moment keine Münze, deren Stückkosten höher ausfallen als ihr Nominalwert.

Banknoten kosten 30 Rappen

So kostete der Fünfräppler gemäss Angaben der Eidgenössischen Münzstätte Swissmint in den Jahren 2010 bis 2012 in seiner Herstellung 4,22 Rappen. Ein Fünfliber kostet 36,30 Rappen, jede Banknote im Durchschnitt 30 Rappen. Die Stückkosten für die Herstellung der Münzen sind abhängig von den Metallpreisen, aber auch von der Grösse des Prägeprogramms und von den Bestellmengen der einzelnen Münzen.

Die Frage nach den Stückkosten von Münzen ist durchaus berechtigt: Es gab nämlich Zeiten, in denen der Fünfräppler sechs Rappen kostete. Im Jahr 2005, als der Kupferpreis auf einem Rekordhoch lag, wäre deshalb sogar der Bundesrat bereit gewesen, den teuren Fünfer abzuschaffen.

Unnützer Fünfer?

Inzwischen ist der Kupferpreis wieder gesunken. Doch günstig ist das kleinste Schweizer Geldstück immer noch nicht, wie Büchel gegenüber 20 Minuten sagt: «Der Fünfer kostet in der Herstellung im Verhältnis bis zu zwölfmal mehr als alle anderen Münzen.» Beim Fünfer komme hinzu, dass man ihn nur noch selten einsetzen könne. «Weder an Billettautomaten noch bei Parkuhren kann man mit einem Fünfräppler zahlen», moniert Büchel.

Zudem glaubt der SVP-Mann, dass die Konsumenten von einer Abschaffung des Fünfers profitieren würden. «Es ist anzunehmen, dass gewisse Produkte nach der Abschaffung des Fünfräpplers eher günstiger würden», schreibt er in seiner Motion. Die Vermutung: Was heute 9.95 Franken koste, würde ohne Fünfer 9.90 und nicht 10 Franken kosten.

Emotionen gehen hoch

Büchel will zwar auch nach dem Nein des Bundesrats zu seiner Fünfer-Abschaffungs-Motion an der Idee festhalten. Vorerst will er aber abwarten, und die Volksseele nicht zu sehr strapazieren. Denn so viel ist ihm klar: «In der rationalen Diskussion um Nutzen und Kosten des Fünfers sind die Leute extrem emotional.»

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