Ribel, Bratwürste und Appenzeller Biberli statt Medikamente für Büchel

veröffentlicht am Dienstag, 26.02.2013

Der Rheintaler, Rheintalische Volkszeitung


Würste statt Medikamente

Roland Rino Büchel hat sich in den letzten Jahren zum Monopolisten entwickelt. Er ist der einzige Nationalrat, der sich in Sportfragen auskennt. Fifa-Skandale? Wettbetrug im Fussball? Büchel steht vor die Kameras und sagt unter anderem: Man hat es geahnt, es war leider absehbar. Was man halt so sagt, als Experte. Denn: Einer, der nach dem Skandal hinsteht und sagt: Phuuu, das überrascht mich aber! So einer ist bei den nächsten Skandalen nicht mehr gefragt.

Nun, Roland Büchel spielt seine Rolle gut und zuverlässig. Am letzten Wochenende bescherte sie ihm zwei Auftritte bei SRF 1. Am Freitag spielte er in der «Arena» den Realisten, der Olympia 2022 in St. Moritz leider kritisch gegenüberstehen muss.

Zu gut kennt er die Machenschaften des Internationalen Olympischen Komitees, dem etwa auch Fifa-Boss Sepp Blatter angehört.

Am Sonntag war Büchel schliesslich als erster Rheintaler Nationalrat in der Late-Night-Show Giacobbo/Müller (noch vor Bauernpräsident Ritter).

Neben seiner politischen Arbeit und einer abenteuerlichen Geschichte über einen afrikanischen Funktionär, erwähnte er seine Velotouren von Oberriet nach Bern.

Er brauche aber kein Doping dafür; Rheintaler Ribel und Bratwürste reichten, sagte Nationalrat Büchel, «diese Medikamente wirken so gut, dass ich mit 48 noch Vater wurde». Dafür brauchen Sie Medikamente?, fragte Giacobbo. «Nein, eben Bratwürste!» Das Publikum lachte; Büchel hatte also auch diese Rolle zuverlässig ausgefüllt. (sta)

 

Anmerkung:

Der Journalist/die Journalistin hätte auch die Möglichkeit gehabt, mich anzurufen. Dann hätte ich ihm/ihr sagen können, wer hinter der "abenteuerlichen Geschichte über einen afrikanischen Funktionär" steckt. Aber auch wie, wann und wo sie sich ereignet hat:

Es handelt sich um einen westafrikanischen Finanzminister. Ich kenne ihn seit dem Januar 2002. Wir trafen uns während den Afrikameisterschaften im Fussball. Damals war ich für das Marketing des grössten und wichtigsten Sportanlasses in Afrika zuständig.

Am 23. Oktober 2010 traf ich ihn am "Sommet de la Francophonie" in Montreux wieder. Dort spielte sich die Geschichte ab, die ich bei "Giacobbo/Müller" erzählte. 

Leider ist es so, dass Fakten kaum eine Rolle spielen, wenn eine/r sich im "Thesenjournalismus" übt. Was der Schreiber/die Schreiberin jedoch wissen darf: Ich habe ganz sicher keine "Rolle ausgefüllt", wie er/sie es den ganzen Artikel hindurch suggeriert..

Roland Rino Büchel

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