Büchel-Kolumne im LEADER: Gesund dank Beamten und Gesetzen?

veröffentlicht am Dienstag, 29.06.2010

Unternehmermagazin LEADER, Ausgabe Juni/Juli 2010


Leader: Gesund dank Beamten und Gesetzen?

Mehr Staat, weniger Vernunft. Die Politik will schon wieder ein staatliches Institut schaffen. Die Ausgaben dafür liegen bei rund 50 Millionen Franken. Jahr für Jahr wieder. Logisch, dass die Gewerbler und ihr Verband gegen den verschwenderischen Unsinn sind. Denn sie wissen, was es braucht, um so viel Geld hereinzubringen.

Wenn es jeweils darum geht, Unwichtiges mit einer religiösen Starrköpfigkeit voranzutreiben, werden Berns müde Geister munter. So haben Bundesrat und Beamte herausgefunden, dass „Prävention, Früherkennung und Gesundheitsförderung konzeptionell, politisch, organisatorisch und rechtlich nicht ausreichend verankert“ sein sollen. Sie denken, dass sie Gutes tun, wenn sie dies ändern.

Jobs für Funktionäre
Um die Wichtigkeit zusätzlicher Beamtenstellen zu unterstreichen, werden geschwollene Begriffe gebraucht: „globale Strategie“, „nationale Ziele“, Einsatz von „Steuerungselementen“. Das Rezept ist bekannt. Man gebe einfachen Dingen einen wissenschaftlichen Anstrich und betone die absolute Notwendigkeit eines staatlichen Eingriffs. Und schon tappen gutmeinende Politiker in die Falle.

Die Folge? Der Funktionär gewinnt und schafft Stellen für Seinesgleiche. In diesem Fall wäre das in einem Institut für Prävention und Gesundheitsförderung, organisiert als „dezentrale Verwaltungseinheit des Bundes“. Die Ausgaben? 18 Millionen für die Funktionäre und deren dezentrales Funktionieren. Vier Millionen für irgendwelche Statistiken, 11 Millionen für Forschungsprogramme, Millionen Folgekosten.

Megaflops in der Prävention
Zwei Riesenflops in der Präventionsdomäne klingen noch nach: „Dank“ der Vogel- und der Schweingrippe wurden weltweit staatliche Präventions-Stellen kreiert. Gemäss diesen Einrichtungen hängt das Damokles-Schwert über unser aller Leben. Wegen Epidemien, Pandemien und weiss ich nicht was für schlimmen Sachen. Heute läge die halbe Menschheit flach, wenn die Präventionsgurus recht gehabt hätten.

Zu was hat die Massenhysterie der Früherkennungsapostel konkret geführt? Nur zu überflüssigen Aktivitäten einer ineffizienten staatlichen Maschinerie. Auf dem jeweiligen Höhepunkt der Grippepaniken waren die Beamten schlicht unfähig, einfachste Dinge zu organisieren.

Bürger dumm – Staat weise?
Trotzdem und einmal mehr soll es nach jenen gehen, welche denken, dass die Obrigkeit nur Gescheites tue und der einzelne Bürger nichts Schlaues auf die Reihe kriege. Darum wurde jahrelang am famosen Präventionsgesetz „PrävG“ gebastelt. Wie die meisten Schweizer mache ich, notabene ohne Bevormundung von Beamten, etwas für meine Gesundheit. Ich steige von Zeit zu Zeit aufs Velo und fahre an die Session nach Bern. Ich bewege mich. Weil ich will.

Niemand braucht ein Gesetz und ein Institut für sein persönliches Wohlbefinden. Niemand? Die dienststellensuchenden Beamten schon. „Bern“ sorgt in erster Linie für deren Wohlergehen, wenn es in dieser Sache weitere Millionen verschwendet.

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