Büchel startet zur Tour de Suisse

veröffentlicht am Donnerstag, 25.02.2010

Der Rheintaler


Der Rheintaler: Büchel startet zur Tour de Suisse

Tritt zuerst in die Pedale und danach in Jasmin Hutters Fussstapfen: Roland Büchel möchte es nach eigener Aussage im Nationalrat gemächlich angehen, so, wie er die nächsten drei Tage auch mit dem Velo unterwegs sein wird. Heute geht's übers Appenzellerland ins Toggenburg. Bild: Claudio Donati

Gestern noch sass Roland Büchel auf dem Kantonsrats-Sessel. Heute bereits steigt der Oberrieter SVP-Politiker auf den Velosattel, um am Montag im Nationalrat in Bern Platz zu nehmen. Das Gepäck lässt er zu Hause. Es kommt nach – mit ein paar Parteifreunden.

von Claudio Donati

Oberriet. Ob er schon gepackt habe, wollte der «Rheintaler» von Roland Büchel wissen. Erstaunlicherweise antwortete dieser mit «Ja». Auch seine Sachen im Kantonsrat, wo er gestern zum zweitletzten Mal sass. Als Nachfolger der politisch und geographisch nahe wohnenden Jasmin Hutter beginnt für den 45-Jährigen am Montag im Nationalratssaal die erste Etappe seiner politischen Tour de Suisse.

Vorher aber absolviert er noch eine sportliche Tour de Suisse auf dem Velo, um den Kopf durchzulüften, wie er sagt («Rheintaler» von gestern). Deshalb wird er für seine Reise nach Bern drei Tage brauchen. Statt auf direktem Weg dorthin zu radeln, durchquert er die halbe Deutschschweiz. Verständlich, dass er dafür nicht allzu viel Gepäck mitnehmen will. Ein Rucksack mit Ersatzkleidern für die Reise, Geld, «öppis z'Biissa» und «z'Trinka» genügt.

«Nöd grüa tua»
Der Hobbybiker hat in den letzten Wochen dafür mehrmals mindestens zwei Stunden trainiert: in der warmen Stube auf dem Hometrainer, während im Fernseher Olympia lief. Trotzdem: er wolle die Fahrten geniessen und keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellen. Es gehe ihm nicht darum, eine Show abzuziehen, er sei froh, allein unterwegs zu sein. Und ganz bestimmt wolle er «nöd grüa tua», weil er kein CO2 erzeuge.

Heute hat Büchel mit dem Mountainbike seine erste Etappe angetreten. Er fährt am «Rhii noo» nach Liechtenstein und macht eine Schlaufe ins Vorarlberg – als Zeichen, dass «wir ihnen mindestens so nah sind wie den Genfern.» Zurück im Rheintal führt die Strecke über den Stoss und die Schwägalp bis zum Bauernhof seines SVP-Nationalratskollegen Toni Brunner in Ebnat-Kappel. Dort trifft man sich mit Fritz Züger zu einer Besprechung und übernachtet. Nach dem Besuch beim SVP-Strahlemann geht die Veloreise weiter in die Innerschweiz: über den Ricken, Morgarten, Küssnacht am Rigi (wo er mal gewohnt hat und eine ehemalige Mitarbeiterin besucht) bis nach Luzern oder Sempach. Die dritte Etappe am Samstag führt Büchel schliesslich über das Entlebuech und Emmental nach Bern. Am Sonntag fährt der Sportmanager zu einer Besprechung nach Genf. «Aber dann mit dem Zug», sagt er. So sammelt Büchel Eindrücke aus verschiedenen Regionen der Schweiz in seinem Rucksack, bevor er am Montag als Nationalrat vereidigt wird.

Nächstes Mal mit dem GA
Und das Gepäck? Das wird nachgeliefert, sagt Roland Büchel. Ein paar Kollegen der Oberrieter SVP-Ortspartei besuchen ihn am Montag und bringen seine Koffer gleich mit. Viel zu packen hat es aber nicht gegeben, denn er ist ja schon im Dezember in Jasmin Hutters frühere Wohnung in Bern gezogen. Sogar Kleider habe er dort, sodass er seine Garderobe nicht mitzunehmen brauche. Die Wohnung in Bern diene ihm aber nicht nur für die politischen Aufgaben, sondern auch als Basis für berufliche Reisen ins Welschland oder nach Frankreich.

Die Velotour vom Rheintal nach Bern wird Roland Büchel nun aber nicht bei jeder Session im Nationalrat antreten. Auch wenn er sich durchaus vorstellen kann, ein andermal den direkten Weg in einem Tag zurückzulegen. Er hat sich ansonsten für das Generalabonnement der SBB entschieden, das jeder Politiker auf nationalem Parkett erhält (oder eine Anfahrts-Entschädigung), und wird jeweils in zweieinhalb Stunden mit dem Zug von Sargans nach Bern gelangen.

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