Erdrutschsieg der SVP - Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Frei und Büchel

veröffentlicht am Montag, 17.03.2008 18.30 Uhr

Rheintalische Volkszeitung


St. Galler Parlamentswahlen

von René Jann

St. Gallen. – Die neue Sitzverteilung im St. Galler Kantonsrat sieht für die kommenden vier Jahre nun wie folgt aus: 41 (+9) Sitze gibt es für die SVP, 33 für die CVP, 23 für die FDP, 16 für die SP, vier für die Grünen und zwei für die EVP sowie einen Sitz für die Grünliberalen.

Bei SP und CVP herrschte grosse Enttäuschung, zum Teil auch bei der Rheintaler FDP, die das Restmandat verpasst hatte. Das Ergebnis von 2004 habe rein rechnerisch aber gehalten werden können. Das Ausscheiden von Ruedi Kobelt, Marbach, wird bedauert. Auch die CVP macht in etwa dieselbe Feststellung und bedauert das Ausscheiden von Rolf Cristuzzi aus Widnau. Gleich zwei Kantonsräte büsste die SP ein, nämlich Ruth Erat-Stierli, Rheineck, und Urs Hermann, Rebstein.

Dagegen konnte sich die CVP darüber freuen, dass Hans Frei-Graf aus Diepoldsau mit 6567 Stimmen das höchste Wahlergebnis im Kreis Rheintal geschafft hat, gefolgt von Roland Rino Büchel (SVP) aus Oberriet mit sieben Stimmen weniger. Spitzenresultate gab es auch für Oskar Gächter, Berneck, Marcel Dietsche, Kriessern, und Thomas Ammann aus Rüthi.

Bestätigung konsequenter Arbeit
 Hoch erfreut äusserte sich gestern Abend Herbert Huser, Altstätten, Präsident der Kreispartei SVP Rheintal. Mit dem Wahlergebnis seien alle Ziele der Kreispartei mehr als nur gut erreicht. Er habe immer behauptet, dass sieben Sitze zu holen seien. Dafür sei er ausgelacht worden. Nun sei es aber Tatsache geworden. Am meisten freut sich Huser darüber, stimmenanteilmässig die stärkste Partei im Rheintal zu führen, die im Kantonsrat über die stärkste Fraktion verfüge. Zudem sei die SVP Rheintal stimmenanteilmässig auch die stärkste SVP-Kreispartei.

Erdbeben ausgelöst
 Das gestrige Wahlergebnis kam einem grösseren Erdbeben gleich. Dies ist denn auch unbestritten. Es war zum Teil auch so zu erwarten. Ein strahlender Toni Brunner kommentierte als Präsident der SVP Schweiz gestern Nachmittag in der Pfalz, dass das Wahldebakel für die CVP und SP nun halt die Abstrafe für die Abwahl Blochers aus dem Bundesrat gewesen sei. Diese Aussage wurde unter Politkennern ein bisschen abgeschwächt. Sie sprachen eher von einer Ohrfeige, denn Abstrafe.

Ob Brunners Statement die übrigen St. Galler Parteien nun für den zweiten Wahlgang in die St. Galler Regierung wachzurütteln vermag, wird sich am 4. Mai beim zweiten Wahlgang zeigen. Die Ausgangslage ist noch einmal spannend, auch wenn Kölliker (SVP) mit dem gestrigen Glanzresultat von 41 609 Stimmen einsam obenausschwang, kann davon ausgegangen werden, dass er damit das Potenzial der Wählerschaft ausgeschöpft hat. Lucrezia Meier-Schatz (CVP) folgte ihm mit 36 254 Stimmen vor Andreas Hartmann (FDP) mit 35 151 Stimmen. Mit 32 940 Stimmen folgte Armin Eugster (CVP). Chancen kann sich mit der richtigen Unterstützung auch Yvonne Gilli (Grüne) mit 30 372 Stimmen noch ausrechnen.

Als parteilose Kandidaten erlangten Rolf Huber 24 474 Stimmen vor Alice Eggler mit 23 588 Stimmen. Bosco Büeler von den Grün­liberalen brachte es auf 20 402 Stimmen.

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